Zeit der Entfaltung (German Edition) by Anne Pohl

Zeit der Entfaltung (German Edition) by Anne Pohl

Autor:Anne Pohl
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2014-06-08T22:00:00+00:00


Agnesa kümmerte sich in der Zwischenzeit bereits um das Mittagessen. Sie hatte der Einfachheit halber beschlossen, Niccoló Lammkoteletts grillen zu lassen, während sie Rosmarinkartoffeln und verschiedene Salate zubereitete. Die Antipasti befanden sich bereits im Kühlschrank, ebenso wie zwei Flaschen leichter Roséwein.

Federico fühlte sich so wohl wie selten in seinem Leben. Er ließ sich das Essen schmecken und den wunderbaren Wein, dem er jedoch nur vorsichtig zusprechen konnte, da er heute noch zurückfahren musste.

„Agnesa, was sagen Sie zu den prähistorischen Funden in dem Steinbruch, der zwischen Felizziano und Delspirito liegt? Haben sie schon gehört, dass es dort bald von Archäologen und Anthropologen nur so wimmeln wird? Ja?“ Agnesa nickte eifrig mit dem Kopf und Federico fuhr fort. „Das Museum in Florenz ist sehr daran interessiert und das ist gut, denn sie haben einen Geldgeber, der ihnen großzügige Mittel für die Untersuchungen zur Verfügung stellen will. Dessen Sohn, der Anthropologe Professor Dr. Cameron McDonnell – ein Schotte aus einem berühmten Clan und sehr vermögend - wird die Ausgrabung leiten. Die Frage ist hier nur, wo er wohnen könnte, denn mit Hotels oder Pensionen ist es hier nicht weit her, wie ich feststellen musste.“

„Wenn er nicht allzu anspruchsvoll ist, könnte er vielleicht bei Donatella Luciano Quartier nehmen. Sie wohnt zwei Häuser weiter an dieser Straße und da sie verwitwet ist, ist sie froh um eine Aufbesserung ihrer Rente. Sie würde sicherlich auch gerne für den Professor kochen und seine Wäsche in Ordnung halten“ erklärte Agnesa.

„Das wäre großartig.“ Federico zeigte sich erfreut. „Aurora? Könntest du schnell zu Signora Luciano gehen und sie fragen? Der Professor kommt bereits in drei Tagen, soviel ich weiß. Es wäre gut, wenn sie dann vorbereitet wäre falls sie einverstanden ist.“

Aurora nickte und machte sich auf den Weg, die Nachbarin zu fragen. Signora Luciano war zum Glück daheim und als sie hörte, dass möglicherweise ein leibhaftiger Professor aus Schottland bei ihr Quartier beziehen würde, geriet sie in pure Verzückung.

„Für Halbpension und Wäsche nehme ich fünfunddreißig Euro am Tag. Meinst du, dass er länger bleiben wird?“

„So viel ich verstanden habe, werden es mindestens vier Wochen sein. Das kommt wohl auf die Ergiebigkeit der Ausgrabung an. Es kann auch ein paar Monate dauern.“

„Woher weißt du überhaupt davon und wer hat dich hergeschickt?“

„Meine Verwandten haben Besuch von einem alten Bekannten und der ist anscheinend hauptsächlich deshalb hergekommen. Vielleicht dachte er, dass er ihn bei uns einquartieren könnte. Aber damit können wir uns nicht auch noch belasten. Ich werde ihm mitteilen, dass Sie einverstanden sind und ihm die Kosten mitteilen. Danke Signora Luciano. Ciao!“

„Warte! Ich zeige dir schnell noch das Zimmer, damit du weißt, wovon du sprichst.“ Sie zeigte Aurora ein freundlich eingerichtetes Zimmer von etwa fünfzehn Quadratmetern, mit zwei Fenstern. Es gab ein etwas breiteres Bett, ein Nachtschränkchen, einen Kleiderschrank und einen Schreibtisch mit einem hohen Stuhl davor sowie eine antike Kommode.

„Schau dir noch das kleine Bad an.“ Sie öffnete die gegenüberliegende Tür und Aurora sah eine klauenfüßige Wanne, mit einem Duschvorhang, ein Waschbecken mit Spiegel und Konsole und eine Toilette. Alles war peinlich sauber.



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